Freitag, 21. Februar 2014

Bogota

Unsere Weiterreise nach Bogota war leider alles andere als entspannt. Da uns diesmal "nur" 13 Stunden Busfahrt erwarteten, entschieden wir uns ausnahmsweise für eine der günstigeren Busgesellschaften. Das nächste mal sollten wir vielleicht besser auf den dritten Caipirinha in der Hostelbar verzichten, als beim Busfahren auf einmal ans Sparen zu denken. Diesmal bekam man  für sein Geld das Kuschelprogramm inklusive. Es waren nämlich nicht eine , sondern zwei Personen pro Sitzplatz vorgesehen. Wahlweise konnte man sich auch in den Gang setzen. An einen Toilettenbesuch war in der ganzen Zeit natürlich auch nicht zu denken, da der Boden davor der Schlafplatz von vier weiteren Personen war.
Aber gut, auch solche Erlebnisse gehören auf einer Südamerikareise nun mal dazu.

In Bogota ertwartet uns dann aber zum Glück ein nagelneues Hostel, dass von drei sehr symphatischen Italienern geführt wird.
Total hungrig begaben wir uns einfach ungeduscht zum nächsten Restaurant.  Dort stellten wir dann ziemlich schnell fest, dass wir wohl in einem der reicheren Vierteln gelandet waren. Zum ersten mal auf unserer Reise fühlten wir uns eindeutig falsch gekleidet. Und dieses Gefühl ist in Südamerika wirklich sehr ungewöhnlich.
Zudem wurde uns bewusst, dass wir uns wohl die kommenden Tage häufiger so fühlen würden,  da Bogota auf 2600 m liegt, es hier ständig regnet und unsere einzigen warmen Sachen Jeans und Schlabberpullis sind. Ja, ich weiß,  wir haben ziemlich naiv gepackt.

Da wir nur wenige Tage für Bogota eingeplant hatten, wollten wir in dieser Zeit natürlich möglichst viel davon sehen. Das war dann aber leider gar nicht so leicht, wie gedacht. Bogota ist einfach eine riesige Stadt, die völlig überlaufen ist und man das Gefühl hat, man kann vor lauter Abgase kaum etwas sehen. Zudem kann einem niemand sagen, welchen Teil der Stadt , man jetzt wirklich gesehen haben sollte. Wir beschlossen dann einfach selbst rauszufinden, welches die schönen Teile Bogotas sind. Wir stiegen also in irgendeinen Bus ein und stiegen an den Orten aus, die uns gefielen.
So bekamen wir dann doch noch einiges zu sehen, mussten aber für uns feststellen, dass uns bis auf die Altstadt, nicht wirklich viel gefallen hatte.
Uns war schon zuvor in anderen Städten aufgefallen, dass die Südamerikaner nicht viel von Umweltschutz halten, doch hier war es ganz extrem. Durch die ganzen Abgase, stand eine Wolke aus Smog über der Stadt und so hatte man auch nicht wirklich das Bedürfnis sich hier länger aufzuhalten.




Am kommenden Tag hatten wir dann keine Lust mehr auf hektisches Großstadtleben und lauter schnösselige Geschäftsleute, also entschieden wir uns für das komplette Kontrastprogramm - eine Wanderung auf den Monsrate, der auf 3200 Metern liegt und auf dem es nichts außer einer süßen Kapelle und ein paar Ständen mit Koka - Tee gibt.
Okay, ich muss zugeben, wir haben dann doch die Seilbahn hoch genommen,  da uns die Höhe ein bisschen zu schaffen machte ( und wir den Abend zuvor feiern waren und deshalb etwas träge waren ).
Oben angekommen hatte man das Gefühl,  dass  jede Bewegung doppelt so anstregend ist, wie normalerweise. Also kauften wir uns einfach einen Koka - Tee ( was übrigens vollkommen legal ist und einfach nur gut gegen Höhenkrankheit sein soll ) und genossen die unglaubliche Aussicht über ganz Bogota.



Als wir uns dann später Richtung  Abstieg begaben , war es uns dann doch kurz peinlich, dass wir die Seilbahn genommen hatten. Auf einmal kamen uns lauter ältere Herren entgegen gejoggt, die das wohl als tägliches Fitnessprogramm machen.

Doch trotz fauler Variante,  war dieser Ausflug alle mal ein guter Abschluss für Kolumbien.


Ecuador wir kommen! :)

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